Studie zur Mitarbeiterzufriedenheit

Zufriedene Mitarbeiter sind produktiver und dem Unternehmen länger treu. Wer aber ist verantwortlich für die Mitarbeiterzufriedenheit: Die Führungskräfte oder die Mitarbeiter selbst? Fast ein Drittel (30 %) der Mitarbeiter sieht sich selbst in der Pflicht. Gleichzeitig denken aber ebenfalls 30 % der Vorgesetzten, sie seien für das Glück der Mitarbeiter verantwortlich. Das zeigt die aktuelle Studie „DIE ZEIT IST REIF. GLÜCKLICH ARBEITEN.“ des Personaldienstleisters Robert Half. Wie Unternehmen mit dieser Situation umgehen und für eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit sorgen können, erklärt Yeng Chow, Senior Manager bei Robert Half in Zürich.

Fast ein Drittel (30 %) der von Robert Half befragten Angestellten fühlt sich selbst für die Zufriedenheit im Job verantwortlich. 43 % sind der Meinung, Mitarbeiter und Unternehmen sind gleichermassen für das Glück der Belegschaft zuständig und schreiben sich damit zumindest teilweise die Verantwortung zu. 30 % der CFOs wiederum denken, sie selbst müssten für das Wohlbefinden im Unternehmen sorgen. Nur ein Viertel der Vorgesetzten findet, die Mitarbeiter müssten selbst für ihre Jobzufriedenheit sorgen.

Wer trägt aus Ihrer Sicht die grösste Verantwortung für die Zufriedenheit der Mitarbeiter bei der Arbeit?

 Antworten von CFOs,
in Prozent
Antworten von Angestellten,
in Prozent
„Der Vorgesetzte/
das Unternehmen“
3027
„Mitarbeiter und Unternehmen gleichermassen“4543
„Der Mitarbeiter selbst“2530

Quellen: Arbeitsmarktstudie 2017 von Robert Half; 1.103 befragte CFOs in Kontinentaleuropa und UK / Studie „DIE ZEIT IST REIF. GLÜCKLICH ARBEITEN.“
von Robert Half, Befragte: 10.513 Arbeitnehmer in UK, Australien, Benelux, Frankreich und Deutschland.

Zunehmend individuelle Arbeitsweisen verlangen hohe Eigenverantwortung von Mitarbeitern. Dadurch hat sich die Diskussion darüber, wer für die Mitarbeiterzufriedenheit zuständig ist, verändert. Für selbstverantwortlich arbeitende Angestellte ist es nur konsequent, sich auch für die eigene Jobzufriedenheit in der Pflicht zu sehen“, sagt Yeng Chow, Senior Manager bei Robert Half in Zürich. „Gleichzeitig sehen viele Vorgesetzte aber diese Aufgabe auch bei sich. Letztendlich liegt die Mitarbeiterzufriedenheit immer in der Verantwortung beider Seiten.

Mitarbeiter mit hoher Selbstverantwortung haben in der Regel klare Vorstellungen darüber, welche Rahmenbedingungen, Entwicklungsmöglichkeiten und Angebote sie von ihrem Arbeitgeber erwarten. Angesichts des hohen Fachkräftemangels sollten Unternehmen dieses Thema ernst nehmen und kontinuierlich aktiv bearbeiten. Die Weichen für eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit werden bereits im Bewerbungsgespräch gestellt.

Basis für hohe Zufriedenheit: Die richtige Wahl bei der Stellenbesetzung

Jeder zehnte Studienteilnehmer ist unglücklich in seinem Job und plant einen Jobwechsel. Fast ein Viertel
(23 %) ist weder glücklich noch unglücklich – auch bei ihnen besteht Wechselgefahr. Die Gründe für die Unzufriedenheit sind häufig nicht materieller Natur. „Die persönliche Wertewelt ist fest in jedem Mitarbeiter verankert. Wenn sie sich mit ihren Einstellungen im Unternehmen nicht wohlfühlen, bringen auch die perfekte fachliche Eignung und Bonuszahlungen nicht viel. Deshalb sind professionell geführte Bewerbungsgespräche und ein Abgleich der Anforderungen beider Parteien von enormer Bedeutung“, so Chow.

Drei Tipps, worauf Arbeitgeber im Vorstellungsgespräch achten sollten:

  1. Aufmerksam zuhören: Häufig nutzen Arbeitgeber das Vorstellungsgespräch als Werbeveranstaltung für ihr Unternehmen. Doch gerade in Zeiten, in denen der Kampf um potenzielle Mitarbeiter gross ist, sollten Führungskräfte nicht nur von den eigenen Zielen und Unternehmenswerten sprechen, sondern auch die Motivationen und Erwartungen des Bewerbers erfragen. Nur so kann sichergestellt werden, dass ein Bewerber zum Unternehmen passt und sich dort wohlfühlen wird.
  2. Ehrlich kommunizieren: Immer wieder versuchen Arbeitgeber neue Mitarbeiter mit Karrierechancen zu locken, die es gar nicht gibt. Allerdings merken Arbeitnehmer häufig schon nach wenigen Tagen oder Wochen im neuen Job, dass es sich dabei um falsche Versprechungen gehandelt hat – und ziehen Konsequenzen. „Offenheit und Ehrlichkeit von Beginn an sorgen für eine gutes Verhältnis und tragen dazu bei, dass Mitarbeiter dem Unternehmen länger treu bleiben“, erklärt Chow.
  3. Einen zweiten Blick wagen: Wer eine wichtige Personalentscheidung nach einem halbstündigen Gespräch fällt, produziert damit womöglich unnötige Kosten. „Im ersten Gespräch passen sich Bewerber oft an und sagen genau, was das Gegenüber hören will”, so Chow. Darum rät der Experte: das Bild des Bewerbers durch weitere Eindrücke abzurunden, z. B. durch Probearbeiten. So erhält der Arbeitgeber eine Vorstellung davon, wie der Kandidat ins Team passt – ein wichtiger Faktor für die Zufriedenheit neuer und bestehender Mitarbeiter.

Die vollständigen Ergebnisse der Studie können hier heruntergeladen werden:
www.roberthalf.ch/gluecklich-arbeiten