Hauptgründe für schnelle Kündigung: Falsche Stellenbeschreibung und schlechtes Management
Bei mehr als der Hälfte der Jobsuchenden in der Schweiz fällt die Entscheidung für oder gegen ein Unternehmen bereits nach dem ersten Vorstellungsgespräch. Mehr als jeder Sechste entscheidet sogar schon nach fünf Minuten, ob er die Stelle bei einer Zusage annehmen will oder nicht. Das zeigt die aktuelle Arbeitsmarktstudie des spezialisierten Personaldienstleisters Robert Half. Im Rahmen der repräsentativen Erhebung wurden 500 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Schweiz befragt.
Kündigung im ersten Monat, wenn Erwartungen enttäuscht werden
„Speziell in Branchen und Bereichen, in denen der Erfolg durch den Fachkräftemangel bedroht ist, hat sich die Bewerbungssituation de facto umgedreht. Nicht nur die Bewerber müssen sich gut präsentieren. Vielmehr müssen die Unternehmen gezielt an potentielle Job-Kandidaten herantreten und sie schnell von sich überzeugen“, sagt Sven Hennige, Senior Managing Director bei Robert Half. „Für die Unternehmen gilt derselbe Rat wie für Bewerber: Bleiben Sie in Kontakt und fragen Sie wenige Tage nach dem Bewerbungsgespräch nach, ob der Kandidat weiterhin Interesse an der Stelle hat. Dadurch lässt sich der passende Mitarbeiter schneller aus dem Kandidatenpool herausfiltern.“
Damit aber nicht genug: Wenn der neue Job die Erwartungen nicht erfüllt, besteht die Gefahr, dass der Arbeitnehmer die Stelle innerhalb des ersten Monats wieder kündigt. Für fast jeden Zweiten (46 %) wären andere Aufgaben als die ursprünglich ausgeschriebenen das entsprechende K.O.-Kriterium, für 45 % ein schlechtes Management. 38 % würden kündigen, wenn die Unternehmenskultur nicht passt. Fast ein Drittel (28 %) würde schnell wieder das Unternehmen verlassen, wenn die Einarbeitung nicht optimal erfolgt.
„Unternehmen, die im Bewerbungsgespräch ehrlich und offen kommunizieren, was auf die Kandidaten zukommt, können die Gefahr einer raschen Kündigung nach der Einstellung verringern. Besonders hilfreich für die Entscheidungsfindung beider Parteien sind Probearbeitstage“, empfiehlt Hennige. „Beide Seiten können nach der gemeinsamen Arbeit besser abschätzen, ob die Unternehmenskultur passt und die Aufgaben so sind wie erwartet. Tritt ein neuer Arbeitnehmer eine Stelle an, ist eine gut strukturierte Einarbeitung besonders wichtig. Wenn Arbeits- und Entscheidungsprozesse schnell geläufig sind, kann der neue Mitarbeiter rasch einen produktiven Beitrag leisten.“
Wie schnell entscheiden Sie sich in der Regel, ob Sie für das Unternehmen, bei dem Sie ein Vorstellungsgespräch haben, arbeiten möchten? | |
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Nach der ersten Kommunikation (Anruf/E-Mail) | 9 % |
Innerhalb der ersten fünf Minuten eines Vorstellungsgesprächs | 17 % |
Nach dem ersten Vorstellungsgespräch | 55 % |
Bei nachfolgenden Vorstellungsgesprächen | 12 % |
Während der Vertragsverhandlungen | 6 % |
Quelle: Robert Half, Arbeitsmarktstudie 2017/2018, Befragte: 500 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Schweiz
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