Viele Unternehmen haben Schwierigkeiten, Top-Kandidaten für das Finanz- und Rechnungswesen für sich zu gewinnen. Die aktuelle Gehaltsübersicht von Robert Half gibt Hinweise, wie Arbeitgeber das ändern können. Emine Yilmaz, Vice President Operations bei Robert Half, über die wirkungsvollsten Tipps für Arbeitgeber.
Wie man Mitarbeiter im Finanzbereich für sich gewinnt:
Im Finanz- und Rechnungswesen sind Arbeitgeber mit dem gleichen Problem konfrontiert wie in vielen anderen Unternehmensbereichen: Die Nachfrage nach qualifiziertem Personal steigt, während die Zahl der verfügbaren Fachkräfte sinkt. Gleichzeitig haben Arbeitgeber immer höhere Anforderungen an Qualifikationen und Soft Skills von Kandidaten, belegt die aktuelle Gehaltsübersicht 2025 von Robert Half. Das Ergebnis: Der Wettbewerb um Talente verschärft sich noch weiter.
Die Wunschliste vieler Recruiter ist lang. Top-Kandidaten im Finanz- und Rechnungswesen sollen fit sein in Datenanalyse und Finanzanalyse und sich mit Business-Intelligence-Tools und Automatisierung auskennen – alles Fähigkeiten, die einen entscheidenden Beitrag zur Optimierung von Unternehmensprozessen leisten. Zusätzlich wünschen sie sich, dass Kandidaten auch Problemlösungskompetenz und Kommunikationsfähigkeit mitbringen. Und wenn eine neue Führungskraft ein Team durch Zeiten des Wandels führen soll, erwartet der Arbeitgeber in der Regel auch Leadershipqualitäten.
78 Prozent der Arbeitgeber suchen nach Mitarbeitern mit Fähigkeiten in der Datenanalyse.
74 Prozent der Arbeitgeber sehen Business-Intelligence-Tools als essenziell an, um Unternehmensziele zu erreichen.
82 Prozent der Unternehmen verlangen Problemlösungsfähigkeiten.
80 Prozent der Unternehmen betonen die Notwendigkeit von Führungskompetenzen.
Top-Kandidaten, die das ganze Paket mitbringen, sind rar – und viele Unternehmen buhlen um die besten Talente. Nur wer als Arbeitgeber alles richtig macht, hat eine Chance, im War for Talents die Nase vorn zu haben.
Der erste und wichtigste Schritt in die richtige Richtung ist dabei vor allem eines: wettbewerbsfähige Gehälter. Unternehmen, die in diesem Sinne konkurrenzfähig sind, erhöhen ihre Chancen erheblich, Top-Fachkräfte für sich zu gewinnen. Dazu gehört nicht nur das Fixgehalt, sondern auch die Zusatzvergütung. Laut der Robert-Half-Gehaltsstudie freuen sich Arbeitnehmer mehr über einen vereinbarten Bonus als über ein 13. Monatsgehalt.
Wie hoch ein konkurrenzfähiges Gehalt für erfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in verschiedenen Funktionen ist, können Arbeitgeber an der Robert-Half-Gehaltsübersicht ablesen. Im Durchschnitt zahlen Arbeitgeber neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die folgenden Gehälter (Boni, Zusatzleistungen und geldwerte Vorteile sind nicht enthalten):
Bilanzbuchhalter: 70.250 Euro
Lohnbuchhalter: 54.750 Euro
Finanzbuchhalter: 55.250 Euro
Steuerexperte/Steuerreferent: 92.250 Euro
Debitorenbuchhalter: 50.250 Euro
Kreditorenbuchhalter/in: 50.250 Euro
Sachbearbeiter im Rechnungswesen: 48.500 Euro
Die Daten beruhen auf einer Umfrage unter 500 Personalverantwortlichen auf Arbeitgeberseite und 1.000 Arbeitnehmern. Mehr exklsuive Daten erhalten Sie hier.
Auf konkurrenzfähigen Gehältern allein sollten sich Arbeitgeber allerdings nicht ausruhen. Es gibt noch mehr wirkungsvolle Möglichkeiten, Kandidaten von sich zu überzeugen – und sie dann auch zu halten.
Die Robert-Half-Gehaltsumfrage gibt Tipps, was wirklich funktioniert: Unternehmen, die Weiterbildungsmöglichkeiten und Zusatzleistungen anbieten, sind im Wettbewerb um Top-Talente klar im Vorteil. Denn neben dem Gehalt achten Kandidaten immer stärker auf Zuschüsse zum Homeoffice und zum Auto, Stressreduktionsprogramme und Sportangebote. Auch eine Krankenhauszusatzversicherung oder eine Zahnzusatzversicherung stehen bei Beschäftigten hoch im Kurs. Diese Leistungen erhöhen nicht nur die Zufriedenheit der Mitarbeiter, sondern wirken sich auch positiv auf das Image eines Unternehmens aus – und ziehen so hochqualifizierte Talente an.
Bildquelle: © Vitaly Gariev / Unsplash
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