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TikTok Bewerbungen: Mit einem kurzen Video zum nächsten Job?

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TikTok spricht mit seinem Angebot vor allem junge Zielgruppen an. Mit TikTok Resumes hat das Unternehmen nun ein Angebot geschaffen, durch das sich Kandidaten bei Unternehmen mit kurzen Videos bewerben können. Grosse US-Unternehmen lassen diese Form der Bewerbung bereits zu. Emine Yilmaz, Vice President Operations Deutschland, Frankreich und Schweiz, spricht über das neue Feature und welche Fallstricke auf Bewerber warten.
Mehr als 19 Millionen Menschen nutzen TikTok in Deutschland und verbringen dort rund 23,6 Stunden – dem Top-Wert unter allen sozialen Medien. Auf TikTok gibt es kurze Videos zu allen Aspekten unseres Lebens und natürlich auch zu Jobfragen. Auch der neue Job soll, wenn es nach TikTok geht, nur ein kurzes Video weit entfernt sein. Mit „TikTok Resumes“ erprobt das Unternehmen ein neues Angebot, um in eine Leerstelle zu stossen, die dadurch entsteht, dass HR-Abteilungen immer weniger Zeit aufwenden, um Lebensläufe oder Motivationsschreiben zu lesen.
Die Idee hinter TikTok Resumes ist simpel: Anstatt sich auf klassische Weise mit Lebenslauf und Anschreiben zu bewerben, können Nutzer über TikTok ein kurzes Bewerbungsvideo erstellen und dieses mit #tiktokresumes taggen. In den USA ist der Service 2021 angelaufen. Mehrere US-Unternehmen haben diese Art der Bewerbung bereits getestet und wollen sie anwenden. Auch in Deutschland könnte er über kurz oder lang verfügbar sein. Dieser Trend fügt sich in eine ganze Reihe von neuen Formaten ein, die Unternehmen testen, um schneller mit potenziellen Kandidaten in Kontakt zu kommen. So gibt es bereits auch schon One-Click-Bewerbungen oder Videoformate, in denen sich Bewerber entsprechend vorstellen können.
In einem smarten Recruiting-Prozess ist oft nicht der Kandidat derjenige, der die Bewerbungsphase in die Länge zieht, sondern die Unternehmen, die immer mehr Zeit benötigen, sich auf eine Bewerbung entsprechend zeitnah zurückzumelden. Die Gründe hierfür sind vielschichtig: Mal warten und hoffen sie auf einen Kandidaten, der noch besser auf die ausgeschriebene Stelle passt, mal sind es interne Prozesse, die die Rückmeldungen verlangsamen. Zieht man dies in Betracht, leisten „TikTok Resumes“ im Besonderen und kurze Videos im Allgemeinen nur einen geringen Beitrag, um Bewerber und Unternehmen schneller zusammenzubringen. Anstatt Zeugnissen und Qualifikationsnachweisen, einer vorgelagerten Instanz, die den Erstkontakt mit Bewerbern übernimmt, verlassen sich die Unternehmen auf kurze Videos als alleinige Grundlage, jemanden einzustellen oder nicht. Generell liegt das Format Video nicht jedem, sodass spannende Kandidaten nicht die Chance bekommen, sich den Unternehmen auf dem Portal präsentieren zu können. Das ist das eine. Das andere hingegen betrifft den weitaus wichtigeren Teil der Verifizierung der Stelle und der Möglichkeit der Bewerber, sich ein Bild von der Aufgabe im Unternehmen zu machen. Denn eine Bewerbung ist niemals eine Einbahnstrasse. Der Fachkräftemangel erfordert von Unternehmen mehr Engagement im Recruiting-Prozess, und die Kandidaten können sich im Gegenzug gezielt aussuchen, für welches Unternehmen sie künftig tätig werden wollen. Dieser Prozess wird durch die radikale Verkürzung ein Stück weit abgeschnitten.
Doch nicht nur TikTok entdeckt den Arbeitsmarkt für sich, auch die Nutzer. Viele Nutzer teilen auf der Plattform ihre Frustration bei der Jobsuche und berichten über Ungerechtigkeiten am Arbeitsplatz. Mittlerweile geben Job-Influencer auf der Plattform Karrieretipps, die allerdings immer sehr einseitig gestaltet sind. Dort geht es dann darum, dass beispielsweise „Quiet Quitting“ eine Lösung für frustrierte Arbeitnehmer sei. Das sind gut gemeinte Ratschläge, die allerdings der eigenen Karriere schaden können. Denn sie nehmen oft nicht das ganze Bild in den Fokus, sondern lediglich die Perspektive des Arbeitnehmers. Im ungünstigsten Fall kann dies zu einer Entlassung führen. Darüber hinaus werden auf TikTok Ratschläge geteilt, dass man stets seinen Job schnell wechseln solle, um entsprechende Gehaltssprünge zu machen. Dass dies für HR-Verantwortliche im Lebenslauf schnell als „Jobhopping“ verstanden wird, ist hingegen weniger präsent. Jobsuche und Bewerbungsprozess werden auf TikTok oft vereinfacht dargestellt. Dabei ist dies der wichtigste Bestandteil, um in der neuen Rolle erfolgreich zu sein. Unternehmen wollen Engagement und echtes Interesse sehen, um einen neuen Mitarbeiter zu gewinnen, der nicht nur die nötigen Fähigkeiten mitbringt, sondern auch perspektivisch seine Karriere beim Unternehmen plant. Kandidaten hingegen sollten sich genau überlegen, ob sie für das bestimmte Unternehmen arbeiten wollen, welche Aufgaben auf sie warten und wer in dem Team ist, in das der Kandidat wechseln soll. Bildquelle: © Josh Rose / Unsplash